Umstrittene Änderung
Spotify kündigt neue Abo-Modelle an – und erntet Kritik aus den USA
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Spotify. © sgcdesignco via unsplash.com
Der schwedische Konzern verbuchte im ersten Quartal 2024 einen Rekordgewinn, wozu auch der starke Anstieg der monatlich zahlenden Premium-User um 19 Prozent beitrug.
Jetzt will Spotify neue Abo-Modelle einführen, aber die Pläne stoßen vor allem in den USA auf Kritik, weil sie dazu dienen könnten, die Lizenzzahlungen von Spotify an Songwriter, Komponisten und Musikverlage zu reduzieren.
Neue Abo-Modelle
Spotify möchte nach eigenen Angaben das "Kosten-Nutzen Verhältnis" der User verbessern und ihre Abo-Modelle auf die Bedürfnisse der Nutzer:innen anpassen. So will der Streaming-Marktführer ein "Audiobook Only" sowie ein "Musik Only"-Abonnement einführen, also jeweils spezifische Abos für Hörbücher und Musik.
In einem Statement erklärt Spotify CEO Daniel Ek:
"Wir wollen in dieser nächsten Phase von Spotify so viel Flexibilität wie möglich bieten, [...] denn wir haben eine Größe erreicht, mit der wir eine noch größere Basis von Verbrauchern ansprechen wollen, damit sie sich für eines unserer Abonnement Angebote entscheiden. Das bedeutet natürlich, dass es Dinge geben wird, wie z. B. das reine Hörbuch-Angebot."
Kritik an Entscheidungen
Der US-amerikanische Musikverlegerverband National Music Publishers Association (NMPA) kritisiert, dass Spotifys Schritt vermutlich zu niedrigeren Tantiemenzahlungen an Songwriter, Komponisten und Musikverlage führen würde.
In den USA müssen geringere Tantiemenzahlungen für Musik geleistet werden, wenn diese als Teil eines Bundles angeboten werden. Das wurde 2022 zwischen Streamingservices und Rechteinhabern im Rahmen der Verhandlungen über Lizenzzahlungen für Streaming-Dienste (auch bekannt als Phonorecords IV) vereinbart.
Wieder einmal zu Lasten der Musikschaffenden?
Dieses Schlupfloch möchte Spotify nutzen, indem es das bisherige Premium-Abo als Bundle aus Musik- und Hörbuch Angeboten definiert. David Israelite CEO von NMPA lehnt dieses Vorgehen ab:
"Spotifys Versuch, die Zahlungen an Songwriter radikal zu reduzieren, indem sie ihren Musikdienst als Hörbuchpaket umklassifizieren, ist ein zynischer und potenziell rechtswidriger Schritt, der unsere Zeit des relativen Friedens beendet."
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